Das nächste Plenum findet am Montag, den 28.11 um 19.30 Uhr statt.
Wir treffen uns im Eckladen in der Bugenhagenstr. 16/ Bredowstr. 8 in Moabit.
Das Plenum ist für alle Interessierten öffentlich.
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nächste Plena: 19.12., 30.01.2017
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Stellungnahme als .pdf-Datei: Stellungnahme_AKS-Berlin_zum_Positionspapier_SozArb2016
Zu einer kritischen Sozialen Arbeit gehören eine macht- und herrschaftskritische Perspektive sowie radikale Gesellschaftskritik. Damit Soziale Arbeit „ein Instrument der Veränderung“ (Gil 2006: 139) sein kann, sind gemeinsame Positionierungen, Solidarisierungen und Skandalisierungen Sozialarbeitender gegen jegliche Formen von Unterdrückungen, Ungerechtigkeiten, Diskriminierungen, Ausbeutungen und Demütigungen gefordert. Aus diesem Grunde ist es von besonderer Bedeutung, dass es nun ein Positionspapier Sozialarbeitender gibt – war bislang weitestgehend „ein Schweigen Sozialer Arbeit“ (Burzlaff/Eifler 2015) zu vernehmen.
Der Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Berlin stellt sich ausdrücklich hinter dieses Positionspapier (http://fluechtlingssozialarbeit.de/index.php).
Im Hinblick auf die Geschichte Sozialer Arbeit allerdings stößt der erste Satz des Papiers auf erhebliches Unverständnis: „Seit mehr als einem Jahrhundert arbeiten Sozialarbeiter_innen daran, das Wohlergehen von Menschen zu verbessern, die gesellschaftlich benachteiligt und von gleichberechtigter gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen sind.“ (Müller et al. 2016) Mit einer solchen Darstellung wird leider vollkommen ausgeblendet, dass Soziale Arbeit im letzten Jahrhundert massiv und aktiv an gesellschaftlicher Benachteiligung von Menschen(gruppen) beteiligt und keineswegs an einer Verbesserung des Wohlergehens aller Menschen (und auch nicht aller Nationalstaatsangehöriger) interessiert war. Diesbezüglich sei exemplarisch verwiesen auf eine bereitwillige Übernahme sowie Durchführung nationalsozialistischer Politiken und Praktiken, sich widerspiegelnd in einer aktiven Beteiligung Sozialer Arbeit an Selektionsprozessen und Vorbereitungen zum Töten; einer Einteilung in Menschen, die Hilfe „verdienen“ und solchen, die von Hilfesystemen ausgeschlossen werden soll(t)en (auch weit vor 1933) (vgl. Kappeler 2000) sowie eine skandalöse Soziale Arbeit in Heimen in den 1950er/1960er Jahren (vgl. Kuhlmann 2010).
Innerhalb der Zivilgesellschaft und in den Medien scheint es derzeit ein brennendes Thema zu geben: Geflüchtete Menschen alias ‚Flüchtlinge’. Diese Thematik wird insbesondere durch ein Paradoxon geprägt, das sich einerseits aus Angela Merkels ‚We can do it’ und ‚Willkommenskultur’ sowie andererseits aus rassistischen Übergriffen und massiven Gesetzesverschärfungen zusammensetzt. Dieses Paradoxon und damit einhergehende, unzumutbare Lebensumstände, denen geflüchtete Menschen (teilweise seit Jahrzehnten) ausgeliefert sind und an denen sich auf politischer Ebene höchsten zum Negativen etwas ändert, sehen wir als Anlass zu dieser Stellungnahme.
Zunächst wechseln wir das Licht, das derzeit ehrenamtliches Engagement hell erleuchten lässt, in ein weniger Blendendes: Die große Euphorie der Hilfsbereitschaft verleitet viele Leute zu einem romantisierenden Blick auf den Umgang mit Flucht, Migration und Asyl. Dieser Eindruck wird durch das mediale Bild und Merkels Aussage „Flüchtlinge mit offenen Armen empfangen zu wollen“[1] entschieden untermauert. So kommt es zum Anschein eines „herzerwärmenden“[2] Umgangs mit geflüchteten Menschen – der beispielsweise das Delegiertentreffen der International Federation of Social Workers (IFSW) dazu bewegte, Deutschland und Österreich als Beispielländer zu nennen, da dort die Haltung vertreten würde „Flüchtlinge so schnell wie möglich aufzunehmen und menschlich zu versorgen“[3]. Im Hinblick auf die Zustände am LaGeSo, die vielen Not- und Massenunterkünfte sowie die kürzlich getroffenen Gesetzesverschärfungen – Pro Asyl spricht in diesem Zusammenhang von einem „Frontalangriff auf das individuelle Asylrecht“[4] – klingen derartige Weiterlesen
Berlin, Juni / Juli 2015
Solidaritätserklärung des Unabhängigen Forums kritische Soziale Arbeit, des Arbeitskreises Kritische Soziale Arbeit Berlin und des DBSH Berlin mit der Weiße-Fahnen-Aktion der Kolleg*innen aus den Berliner RSDs:
Wir sind Fachleute der Sozialen Arbeit, die Verantwortung für Kinder, Jugendliche, und Menschen in schwierigen Lebenslagen tragen.
Wir möchten unsere Wut und Verärgerung über den Fortgang der Ökonomisierung in der Kinder- und Jugendhilfe laut und deutlich äußern. Auf dem Rücken von Kindern, Jugendlichen, unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, jungen Volljährigen, Eltern und den Mitarbeiter*innen der Berliner Jugendämter, wird weiterhin nicht nach fachlicher Notwendigkeit, sondern nach vorgeschriebener Finanzlage entschieden. Es werden negative Folgen und irreparable Schäden billigend in Kauf genommen.
Als Sozialarbeiter*innen und Erzieher*innen in der Kinder- und Jugendhilfe erleben wir täglich die Schicksale von Menschen, die hinter den „offiziellen Statistiken“ stehen; wir sehen die Folgen von Weiterlesen
Mit dieser Stellungnahme spricht sich der Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Berlin entschieden gegen den bereits im Bundesrat debattierten Gesetzesentwurf (BT-Drs.18/40971) zu aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen aus, der eine maßlose Ausweitung der Abschiebungshaft sowie die nahezu willkürliche Möglichkeit der Inhaftierung Geflüchteter und Asylsuchender anvisiert. In diesem Zuge wird eine kompromisslose Durchsetzung und Beschleunigung von Abschiebungen „unerwünschter“ Geflüchteter ermöglicht. Insbesondere sieht dieser Entwurf vor
Eine Inhaftierung Weiterlesen
Naemi Eifler, Miriam Burzlaff: „Deutsche Asylpolitik, Proteste Geflüchteter und das Schweigen der Sozialen Arbeit“
erschienen in der aktuellen Ausgabe des Forum Gemeindepsychologie: Link zum Artikel